Karl Pickl
Spinner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Karl Pickl wurde am 9.3.1918 in Pinkafeld geboren. Er arbeitete als Spinner.
Funktionär der illegalen KPÖ-Burgenland
Karl Pickl fungierte als Funktionär der illegalen KPÖ-Burgenland.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 8. 7. 1941 wurde Karl Pickl verhaftet und am 11. 8. 1942 in Graz gemeinsam mit Adolf Hofer und Alexander Heigl (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 16.3.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Der Angeklagte Pickl wurde im Herbst 1939 von dem ihm bekannten Robert Strecker aus Pinkafeld für die KPÖ angeworben. Da Pickl damals erst 21 Jahre alt war, wurde er der Jugendgruppe zugeteilt. Ihr gehörten die Arbeiter Karl Höbaus, Karl Pöll, Robert und Karl Strecker sowie Rudolf Schweiger, der Flugzeugschlosser Franz Haas, der Tischlergehilfe Johann Kainer, der Spinner Stefan Avar, der Weber Alexander Linhart, der Gelegenheitsarbeiter Ernst Marlowitz und der Textilarbeiter Johann Marlowitz eine Zeit lang an.“
Gedenktafel
Sein Name steht auf einer Gedenktafel am Rathaus in Pinkafeld.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien